Leider heißt es jetzt: Bitte nicht an die Mosel fahren - sonst kommt die Mosel zu Ihnen direkt ins Haus.
Auf der Mosel Wasserski fahren, ein Bootsausflug oder auf dem Moselradweg entlang radeln. Diese schönen Freizeitbeschäftigungen für Touristen und Einheimische sind durch das Hochwasser unmöglich geworden. Die Mosel verläuft durch grüne Weinberge vorbei an romantischen Orten mit Fachwerkhäusern bis zum Deutschen Eck in Koblenz. Dort mündet der Fluss nach 544 Kilometer in den Rhein.
Durch die Schneeschmelze und die anhaltenden Regenfälle steigt das Wasser an der Mosel stetig an. Der Boden kann kein Wasser mehr aufnehmen, deshalb geht der Regen sofort in die Flüsse. Am 21. Dezember 1993 wurde in Trier ein Pegelstand von 11,28 Meter gemessen.  Am 9. Januar 2011 sind wir schon bei 8,50 Meter. Der normale Pegelstand der Mosel beträgt drei Meter. Wenn die Regenfälle weiter anhalten, könnte das wieder ein Jahrhunderthochwasser werden. 30 Gemeinden entlang der Mosel sind schon vom Hochwasser betroffen. In Cochem liegt der Pegelstand bei 7,99 Metern. Die am Moselufer gelegene Bundesstraße 49 ist bereits überflutet. Nach und nach dringt das Wasser in Richtung Innenstadt vor. An einer Tankstelle wurden vorsorglich die Zapfsäulen abmontiert und die Tanks versiegelt. In einer Bank wurde sogar der Geldautomat abmontiert. Die Feuerwehr baute Stege auf den Gehwegen auf. In Zell läuft das Wasser bereits über den aufgebauten Hochwasserschutz. Geschäfte und Wohnhäuser sind geräumt. In Traben-Trarbach haben die Feuerwehrmänner mit Aluminiumbalken vorgesorgt. Dort kann die Mosel bis zu 10,50 Meter ansteigen, ohne die Stadt zu überfluten. Es gibt vier Alarmstufen bei Hochwassergefahr. Bei Alarmstufe 4 besteht die Gefahr, dass Deiche und Dämme überflutet werden. Das Technische Hilfswerk bereitet im äußersten Fall zur Evakuierung vor und stabilisiert Deiche und Anlagen. Die Webseite http://www.hochwasser-rlp.de/ informiert über den aktuellen Hochwasserstand.
Für die Moselaner gehören überflutete Keller und Hochwasser zum Alltag.  Schon häufig standen sie knietief im Moselwasser. Eine gute Vorbereitung ist für Bewohner in Hochwassergebieten besonders wichtig . Auf der Einkaufsliste stehen:  ein Vorrat an Lebensmitteln, die ohne Kühlung drei Wochen haltbar sind, Verbandskasten, ein Radio mit Batterie, ein Campingkocher, und Heizgeräte die nicht von Strom abhängen. Wichtige Dokumente müssen gesichert werden. Und für den äußersten Notfall sollte die Tasche gepackt sein. Viele Keller sind schon geräumt, Möbel in Sicherheit gebracht. Leere Weinfässer werden mit Wasser gefüllt, damit sie nicht im Wasser herumtreiben. Überall hoffen die Bewohner, dass ihre Hochwasservorkehrungen ausreichen.  Aber die eigentliche Arbeit beginnt erst, wenn der Pegelstand zurückgeht und nur noch Schlamm zurücklässt. Dann heißt es saubermachen.
 

# Link | Bettina Bartzen | Dieser Artikel erschien am Sonntag, 09. Januar 2011 um 13:30 Uhr in Mosel | 6323 Aufrufe

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